Michael Croissant: Kopf, 1984
?ber das Kunstwerk
Beschreibung
Das strenge, dreidimensionale Objekt aus verschwei?ten Bronzeplatten befindet sich auf einem in den Boden eingelassenen quadratischen Betonfeld. Die Oberfl?chen der asymmetrischen Bronzeplatten sind gleichm??ig strukturiert. Ein Wechsel des Betrachterstandpunktes lenkt unser Augenmerk auf die formalen Eigenschaften
der Plastik: Spannungsvoll kontrastieren breite und schmale Fl?chen miteinander, schlanke Formen stehen den massiven Breitseiten gegenu?ber, zart geschwungene Linienverl?ufe entstehen an den Kanten. Insbesondere die oberen Kantenverl?ufe zeichnen feine, aufeinander zulaufende B?gen, nach unten hin verliert das Objekt an Volumen – ein Verju?ngen des K?rpers ist die Folge, Kanten und Fl?chen sind deshalb leicht gew?lbt. Besonders deutlich tritt der dynamische Formverlauf an der Unterkante hervor, die nicht bu?ndig auf der Betonplatte aufsetzt, sondern leicht nach oben abhebt. Der Stand der Figur wird dadurch instabil, die schmale, zum Weg gerichtete Seite scheint u?ber dem Boden zu schweben.
Vertiefende Betrachtung
Der Titel verr?t das Motiv der Plastik – ?Kopf“. Mit plastisch gearbeiteten K?pfen besch?ftigt sich der Ku?nstler seit Beginn seines ku?nstlerischen Schaffens. Michael Croissant findet in der Auseinandersetzung mit dem menschlichen Kopf immer wieder zu stark abstrahierten L?sungen. Auch das Augsburger Beispiel l?sst die Identifizierung des Kopfes nur assoziativ nach l?ngerem Betrachten oder mit Hilfe des Titels zu: Ein schmales Gesicht mit spitzem, frei schwebendem Kinn l?sst sich aufgrund der minimalen Ankl?nge an organische Formen durch die geschwungenen
und gew?lbten Partien erahnen. Diese kennzeichnen zwar auch den Kopf, doch der besondere Reiz des Werkes liegt in der strengen, klaren formalen Struktur und den spannungsvollen Proportionen. (Text: Gregor Nagler, Katrin Reining/
Quellen)
Werkdaten
Bronze, 1,10 m x 0,02 bis 0,30 m x 1,00 m
?
Lage
Westlich der Teichbru?cke, links vor dem Treppenaufgang Zentralbibliothek
?
?
?
Michael Croissant
(*1928 Landau/Pfalz – ?2002 Mu?nchen) geh?rte nach einer Steinmetzlehre, einer dreij?hrigen Ausbildung an der Schule des deutschen Handwerks in der Mu?nchner Akademie zur Klasse von Toni Stadler. Bis 1966 arbeitete er freischaffend in Mu?nchen, danach zweiundzwanzig Jahre als Professor an der St?delschule in Frankfurt am Main.?In seinem immer wiederkehrenden Motiv ?Kopf“ verbinden sich technologische Form und Ankl?nge an das organische Erscheinungsbild.