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Pressemitteilung 33/16 - 17.03.2016

Für einen quantitativen und qualitativen Ausbau der DaF/DaZ-Infrastrutur

Im Zeichen der sogenannten "Flüchtlingskrise" fordern die Vertreterinnen und Vertreter des Fachs Deutsch als Fremd- und Zweitsprache mehr politisches und gesellschaftliches Engagement im Interesse gelingender sprachlicher Integration

Augsburg/Leipzig/CH/KPP - Der anhaltende Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland ist für Politik, Gesellschaft und Bildungsinstitutionen Herausforderung und Chance zugleich. Angesichts der zentralen Rolle, die der sprachlichen Integration zukommt, gilt dies in ganz besonderem Ma? für das Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/DaZ). Um für ein gr??eres Engagement von Politik und Gesellschaft im Bereich der sprachlichen Integration zu werben, haben jetzt die DaF/DaZ-Lehrstühle bzw. -Institute und -Abteilungen von 40 deutschen Universit?ten und Hochschulen jetzt eine bei einem fachpolitischen Treffen am Herder-Institut der Universit?t Leipzig formulierte Resolution unterzeichnet. Unter anderem fordern die Unterzeichner den quantitativen Ausbau und qualitative Verbesserungen der DaF/DaZ-Infrastruktur in der Bundesrepublik. Als Repr?sentant des mit unterzeichnenden Augsburger Lehrstuhls für Deutsch als Zweit‐ und Fremdsprache und seine Didaktik war Dr. Gunther Dietz in Leipzig mit dabei. Im Folgenden die "Leipziger Erkl?rung" im Wortlaut.

Leipziger Erkl?rung der Institute und Abteilungen für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Deutschland zur sogenannten ?Flüchtlingskrise“

An den Instituten und Abteilungen für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/DaZ) der Universit?ten und Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland bilden wir seit über vierzig Jahren die Lehrkr?fte und ExpertInnen aus, die die deutsche Sprache als Fremd- und Zweitsprache an Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Bildungsinstitutionen im In- und Ausland vermitteln. Zusammen mit dem Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (FaDaF) melden wir uns hiermit zu Wort, um die ?ffentlichkeit und die politisch Verantwortlichen auf die folgenden Punkte aufmerksam zu machen:

1.

Der anhaltende Zuzug einer gro?en Zahl von Geflüchteten nach Deutschland stellt alle Beteiligten, insbesondere die Zuwandernden selbst, vor gro?e Herausforderungen. Die bisherigen Bemühungen staatlicher und zivilgesellschaftlicher Institutionen, aber auch vieler Einzelpersonen, Geflüchtete in Deutschland willkommen zu hei?en und ihre Situation zu verbessern und zu erleichtern, sind sehr zu begrü?en. Die entstandene Willkommenskultur, die es bisher in Deutschland so nicht gegeben hat, stellt eine historische Errungenschaft dar, die es in Zukunft zu wahren und weiterzuentwickeln gilt.

2.

Die Aneignung der deutschen Sprache ist ein Schlüssel zu einer erfolgreichen gesellschaftlichen Teilhabe in Deutschland; darüber besteht in der bisherigen Diskussion weitgehend Konsens. Es ist daher sehr zu begrü?en, dass sich so viele Menschen in den letzten Monaten ehrenamtlich darum bemüht haben, Geflüchtete beim Erwerb deutscher Sprachkenntnisse zu unterstützen. Das ehrenamtliche Engagement auch im Bereich der sprachlichen Integration war und ist ein wesentliches und auch perspektivisch unverzichtbares Element der Willkommenskultur. Aber: In ?ffentlichkeit und 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ien entsteht gelegentlich der Eindruck, als wenn es für die L?sung der Aufgabe, die Zuwandernden sprachlich und kulturell mit der bundesdeutschen Gesellschaft vertraut zu machen, weder tragf?hige Konzepte noch ausgebildete Fachleute g?be, so dass notgedrungen auf ad-hoc-L?sungen zurückgegriffen werden müsse. Dem ist energisch zu widersprechen.

Wir wollen die ehrenamtlich T?tigen mit unserer fachlichen Expertise nach besten Kr?ften unterstützen. Doch Ehrenamtliche dürfen nicht die Hauptlast tragen, denn eine wirksame und nachhaltige sprachliche Integration ben?tigt professionelle Strukturen und Rahmenbedingungen. Das Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache hat Konzepte für genau diese Aufgabe entwickelt und ExpertInnen für genau diesen Zweck ausgebildet, die zum Einsatz kommen k?nnen und sollten. So gibt es ausgearbeitete und erprobte Konzepte zu Fragen der Sprachbildung unter Bedingungen von Migration, Mehrsprachigkeit und kultureller Diversit?t.

3.

Die politischen AkteurInnen bieten allerdings diesen ExpertInnen, auf die die Gesellschaft dringend angewiesen ist, nicht die Arbeitsbedingungen, die ihrer Qualifikation und der Bedeutung ihrer Aufgabe angemessen sind. Die Bezahlung in den Orientierungs- und Integrationskursen, die Neuankommende durchlaufen sollen, ist kl?glich und erfolgt zudem auf Honorarbasis. Befristete oder gar unbefristete sozialversicherungspflichtige Stellen, die den KursleiterInnen eine halbwegs gesicherte Existenz erm?glichen würden, gibt es kaum. Es gibt auch keine Anzeichen, dass ?nderungen an dieser skandal?sen Praxis geplant sind.

Lediglich im Schulbereich sind in einzelnen Bundesl?ndern seit kurzem Bewegungen erkennbar, nachdem sich die Verweigerung der Kultusministerien, DaF/DaZ-AbsolventInnen zur Einstellung in den Schulen zuzulassen, angesichts der aktuellen Situation nicht mehr durchhalten l?sst. Ob damit eine grunds?tzliche Kurs?nderung verbunden ist, ist jedoch nicht absehbar. Ergebnis dieser kurzsichtigen Politik ist, dass eine T?tigkeit als Fachkraft für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Deutschland v?llig unattraktiv ist.

4.

Diese Zust?nde werden seit Jahren zu Recht als unhaltbar kritisiert. Wir erneuern hiermit diese Kritik: zum einen im Interesse der Zugewanderten, deren Integration in die bundesdeutsche Gesellschaft auf diese Weise unn?tig erschwert wird; zum zweiten im Interesse der Gesellschaft, die sich – gerade dafür steht ja die humanit?r ausgerichtete Reaktion der Bundesregierung auf die ?Flüchtlingskrise“ und die deutsche ?Willkommenskultur“ – mittlerweile als Einwanderungsgesellschaft begreift, aber daraus noch nicht die erforderlichen Konsequenzen gezogen hat; und zum dritten im Interesse unserer AbsolventInnen, die in diesem Land keine angemessenen beruflichen Perspektiven vorfinden.

5.

Die Konsequenz muss sein, die DaF/DaZ-Infrastruktur in der Bundesrepublik nicht nur quantitativ auszubauen, wie es derzeit zu Recht geplant ist, sondern sie auch – und zwar auf Dauer – qualitativ zu verbessern. Das Arbeitsfeld Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ist aufzuwerten. Dies muss sich erstens in einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen der DaF/DaZ-Lehrenden in den Integrationskursen niederschlagen. Zweitens ist den DaF/DaZ-AbsolventInnen als SpezialistInnen der Zugang zu Festanstellungen im Schuldienst zu erm?glichen. Gleichzeitig muss Deutsch als Zweitsprache in allen Bundesl?ndern in allen Schulf?chern eine Rolle spielen und daher in die Lehramtsausbildung für alle F?cher und für alle Schularten integriert werden. Und drittens ist das Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an den Universit?ten und Hochschulen finanziell und personell deutlich zu st?rken.

Das Erlernen der deutschen Sprache ist eine wichtige Voraussetzung für eine partizipative Integration. Die Gesellschaft hat es in der Hand, im Sinne dieses Satzes jetzt die richtigen Weichen zu stellen, damit Deutschland als Einwanderungsland erfolgreich ist. Damit würde ein wichtiges politisches Signal gesendet, nach innen wie nach au?en.

Die Leipziger Erkl?rung zum Download mit den unterzeichnenden Einrichtungen:

https://www.leipzig.de/news/news/leipziger-erklaerung-deutsch-als-fremd-und-zweitsprache

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