Bistumsgeschichte als Reichsgeschichte
Die mittelalterlichen Regesten der Bisch?fe und des Domkapitels von Augsburg jetzt auf dem Internetportal der Regesta Imperii
Augsburg/ThK/KPP - Am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universit?t Augsburg wird seit Sommer 2015 ein Kooperationsprojekt der Schw?bischen Forschungsgemeinschaft (SFG) und der bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, angesiedelten Regesta Imperii (RI) realisiert. Projektauftrag ist die digitale Fortsetzung der 1953 begonnenen Erschie?ung von Quellen zur Geschichte der Bisch?fe und des Domkapitels von Augsburg im Mittelalter in Form von Regesten. ?Nachdem der erste Band dieser ?Augsburger Regesten’ in gedruckter Form vor 30 Jahren erschienen ist, k?nnen wir jetzt die Publikation von124 neuen Regesten auf der Online-Plattform RIplus feiern“, so PD Dr. Thomas Krüger, der auch für die weitere Fortsetzung des Werkes als Reihenredaktor die Verantwortung tr?gt. Regesten – abgeleitet von ?res gestae“ (Taten) – filtern aus unterschiedlichen Quellen m?glichst umfassend alle belegbaren Taten oder Geschehnisse heraus, die von einer bestimmten Person oder Institution überliefert sind. Die von Johann Friedrich B?hmer (1795–1863) begründeten ?Regesta Imperii“ (RI) erschlie?en traditionell die urkundlich und historiographisch belegten Aktivit?ten der r?misch-deutschen K?nige und Kaiser. Das ?Heilige R?mische Reich“ wurde aber nicht nur von K?nigen und Kaisern, sondern wesentlich von geistlichen und weltlichen Reichsfürsten sowie auch von Reichsst?dten getragen. Diesem Umstand tragen die RI nun mit dem neu angelegten Online-Projekt ?Regesta Imperii plus“ (RIplus) Rechnung. Vor allem ?ltere Regestenwerke zu mittelalterlichen Reichsfürsten wurden für diese Online-Plattform bereits digitalisiert, darunter auch der erste und bislang einzige Band der ?Regesten der Bisch?fe und des Domkapitels von Augsburg“ in der Bearbeitung von Wilhelm Volkert, die 1985 im Druck abgeschlossen worden war. Inzwischen sind die ?Regesten der Bisch?fe und des Domkapitels von Augsburg“ unter der redaktionellen Verantwortung von PD Dr. Thomas Krüger im Auftrag der Schw?bischen Forschungsgemeinschaft (SFG) als Reihenprojekt wiederbelebt worden. Eine Vereinbarung zwischen der SFG und den RI erm?glicht es, dass diese Regesten nun als digitales ?Work in Progress“ fortgesetzt werden k?nnen. Damit ist die SFG mit Reihenredaktor Krüger der erste Kooperationspartner der RI, der in deren Online-Datenbank ein aktuelles regionales Regestenwerk – konzeptionell modernisiert und fortlaufend – zur Ver?ffentlichung bringt. Aktuell erscheinen jetzt im M?rz 2016 als Band 2 der ?Regesten der Bisch?fe und des Domkapitels von Augsburg“ die Regesten der Bisch?fe Konrad von Hirschegg (1167-1184) und Hartwig I. (1167-1184). Ihre Bearbeitung ist das Alterswerk des Augsburger Mittelalterhistorikers Prof. Dr. Georg Kreuzer, der seit der Errichtung des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte Mitte der 1970er Jahre bis zu seiner Pensionierung an der Universit?t Augsburg lehrte und forschte. Die zu Kreuzers 75. Geburtstag 2015 erschienene Festschrift (kostenloser Download unter?
http://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/frontdoor/index/index/docId/3115) tr?gt den Titel ?Suevia et Ecclesia“. Dieser Titel ist programmatisch für Kreuzers Lebenswerk und ebenso für die von ihm bearbeiteten Regesten der Bisch?fe und des Domkapitels von Augsburg. Bis Anfang M?rz 2016 hat Georg Kreuzer an den letzten Korrekturen vor der Ver?ffentlichung bei den ?Regesta Imperii plus“ mitgewirkt, unterstützt von Krügers Doktoranden Florian Dorn, der die Einpflege der Regesten in die RI-Datenbank besorgt hat. ?Nach der digitalen Publikation des zweiten Bandes werden wir die ?Regesten der Bisch?fe und des Domkapitels von Augsburg’ nun als Work in Progress stetig erg?nzen“, erl?utert Krüger, ?wobei wir auf eine fortlaufende Regesten-Nummerierung fortan verzichten werden. Die Regesten des Work in Progress werden nur noch nach Datum geordnet. Dadurch k?nnen alle Pontifikate bis zum Ausgang des Mittelalters gleichzeitig bearbeitet werden. Auch bereits vorliegende Regesten aus der Arbeit eines aktuellen DFG-Projektes am Augsburger Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte k?nnen wir dadurch rasch einbringen.“ Die Inhalte, die sie bis dato bereits bietet – die K?nigs-, Kaiser- und Papstregesten sowie die mittelalterhistorische Bibliographie (RI-OPAC) – machen RIonline zu einer der international renommiertesten und meist genutzten Internetplattformen im Bereich der Mittelalterforschung. Diesem Nutzerkreis werden nun die Regesten der Bisch?fe und des Domkapitels von Augsburg zug?nglich gemacht. ?Die Augsburger Bistumsgeschichte und ihre oft spannenden sowie für die allgemeine Mittelalterforschung aufschlussreichen Details werden dadurch künftig noch st?rker als bisher Beachtung finden k?nnen“, ist Krüger überzeugt. _________________________________RI plus als erg?nzende Online-Plattform
Erster regionaler Kooperationspartner der RI
Alterswerk von Prof. Dr. Georg Kreuzer
Künftige Publikation als ?Work in Progress“
International renommierte Online-Datenbank
Die neuen Regesten auf RIplus: