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Pressemitteilung 43 - 26.06.2020

Wissenschaftler warnt vor Verschw?rungstheorien

Der Wissenschaftsphilosoph Dr. Jens Soentgen erkl?rt, warum Verschw?rungstheorien oftmals so plausibel erscheinen und setzt Parallelen zwischen der aktuellen Situation und der Klimawandeldiskussion. Darüber hinaus sieht er eine Gefahr im Rückfall in vormoderne Strukturen.

Augsburg/Luerweg – Dr. Jens Soentgen, Leiter des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universit?t Augsburg, sieht angesichts der Verschw?rungstheorien zum Corona-Virus massive Gefahren für Wissenschaft, Gesellschaft und Demokratie. Der Chemiker und Umweltphilosoph erforschte bereits im Zusammenhang mit dem Klimawandel, warum die Skepsis gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen einen derartigen Auftrieb erf?hrt.

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Kursierende Verschw?rungstheorien überzeugen

Das Corona-Virus wurde von Bill Gates in die Welt gesetzt, weil der uns mit Mikrochips impfen und so unter Kontrolle bekommen m?chte. Geheime M?chte bauschen die Gef?hrlichkeit von Covid-19 auf, um eine autorit?re Weltordnung zu schaffen. Nicht das Virus ist schuld an den Todesf?llen, sondern die Strahlung der 5G-Sendemasten. Das sind drei der zahlreichen Verschw?rungstheorien, die momentan kursieren. Nicht alle sind so abenteuerlich wie diese. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Covid-19 ignorieren oder bestreiten – und damit oft erstaunlich viele Menschen überzeugen.

Parallelen zur Klimawandel-Diskussion

Dr. Jens Soentgen, Leiter des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universit?t Augsburg, ist davon nicht weiter überrascht. ?hnliche Beobachtungen haben seine Kollegin Prof. Dr. Helena Bilandzic, Inhaberin des Lehrstuhls für die Kommunikationswissenschaft-Rezeption und Wirkung, und er bereits bei den Diskussionen um den Klimawandel gemacht. ?Wir haben am Wissenschaftszentrum Umwelt eine riesige Zahl skeptischer Ver?ffentlichungen zu dieser Thematik gesammelt und ausgewertet“, sagt der Privatdozent. ?Die derzeitigen Verschw?rungstheorien über Covid-19 müssen in einen gr??eren Kontext gestellt werden. Wir stellen zunehmend fest, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht nur in den USA, sondern auch bei uns in Frage gestellt und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verleumdet werden.“

Darüber hinaus bezweifeln Anh?ngerinnen und Anh?nger solcher Verschw?rungstheorien regelm??ig auch die Motivation, aus der heraus sich Forscherinnen und Forscher mit diesen angeblichen Gefahren besch?ftigen: Weil diese sich in eine Idee verrannt haben und nun nicht das Rückgrat haben, sich zu korrigieren. Weil sie mit ihrer Forschung jede Menge Geld verdienen. Weil sie Macht und Einfluss gewinnen. Weil sie eine neue Gesellschaftsordnung herstellen wollen, und zwar mit Hilfe korrupter Politiker, die die Bürgerrechte einschr?nken und eine Diktatur errichten m?chten.

?Auch jetzt in der Pandemie beobachten wir diese Mechanismen“, erkl?rt Soentgen. ?Der Staat hat schnell und mit Wucht auf die Ausbreitung des Erregers reagiert – mit dem Erfolg, dass in Deutschland die Katastrophe ausgeblieben ist.“ Paradoxerweise sei es gerade dieser Erfolg, der viele Menschen in ihren Zweifeln noch best?rke. Sie halten die Warnungen der Virologen für Panikmache, die Antwort der Regierung für v?llig überzogen – und wittern dahinter unlautere Motive. ?Anh?nger von Verschw?rungstheorien finden dadurch eine neue Rolle als Aufkl?rer, Befreier oder gar M?rtyrer“, betont der Augsburger Wissenschaftler. Er h?lt es für essentiell, diese Entwicklung zu verstehen, um eine Antwort auf sie zu finden. ?Dazu halte ich es für wichtig, die Argumente der Klimaskeptiker und der Corona-Verschw?rungstheoretiker vergleichend zu analysieren.“

Differenzierte Sichtweisen und Balance sind wichtig

Dabei pl?diert er für eine differenzierte Sichtweise auf die Wissenschaftskritiker. ?Man kann ihnen nicht einfach pauschal das Aluhütchen überstülpen und sagen: Ihr seid vormodern“, sagt er. ?Die Kritik an der Zweckm??igkeit und an der Verh?ltnism??igkeit der Ma?nahmen – jetzt in der Corona-Krise und beim Kampf gegen den Klimawandel– ist legitim. Wo aber die Forschung pauschal verd?chtigt und verleumdet wird, da müssen wir uns zur Wehr setzen.“

Es wird also auf einen balancierten Umgang mit der Kritik ankommen, denn auch von Seiten der Wissenschaft dürfen keine Verleumdungen und Pauschalisierungen kommen: ?Als Kritiker bestimmter Ma?nahmen gegen den Klimawandel ist man nicht gleich ein Verschw?rungstheoretiker“, sagt der Philosoph. Wer anderen die Legitimit?t seiner Meinung abspreche, verbaue sich die Chance, sie mit seinen Argumenten zu erreichen.

Kritik ist essentiell

Die zunehmende Verbreitung von Verschw?rungstheorien einfach zu ignorieren, hielte er jedoch für grundlegend falsch: ?Unsere Demokratie fu?t darauf, dass die Politik ihre Entscheidungen an rationalen Kriterien ausrichtet“, betont er. ?Kritik an Wissenschaft und ihren Erkenntnissen ist dabei nicht nur erlaubt, sondern sogar essentiell – sie ist ein Motor, der Forscherinnen und Forscher zu neuen Erkenntnissen antreibt. Wenn diese Kritik dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn aber insgesamt die Legitimation abspricht, wenn sie Wissenschaftler pauschal unter Verdacht stellt, wird sie zu einer elementaren Bedrohung für unsere Gesellschaft und Demokratie. Das Unternehmen der modernen Wissenschaft steht heute unter Beschuss.“

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Leitung
Wissenschaftszentrum Umwelt
  • Raum 202 (Geb?ude U)

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