Der Krankheit hilflos ausgeliefert?
Digitales Seminar erforscht mittelalterliche 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】izingeschichte Augsburgs
Augsburg/MR – ? In einem digitalen Proseminar untersuchten Studierende anhand einer Handschrift des Bürgermeisters Ulrich Schwarz (1422-1478) ein Stück 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】izingeschichte der Stadt Augsburg. Die Forschungsergebnisse erm?glichen einen Blick in die medizinische Versorgung dieser Zeit und damalige Heilans?tze. Im kommenden Jahr werden die Erkenntnisse als Tagungsbeitrag ver?ffentlicht.??? Studierende erforschten in einem digitalen Proseminar ein Stück 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】izingeschichte des sp?tmittelalterlichen Augsburgs. Grundlage der Untersuchung war eine bisher kaum beachtete Handschrift des Augsburger Bürgermeisters Ulrich Schwarz (1422-1478), die viele medizinische Rezepturen enth?lt.
Dass auch historische Lehre und Forschung – zumindest in Ausnahmesituationen wie der derzeitigen Pandemie – im Rahmen eines komplett digitalen Proseminars erfolgreich bew?ltigt werden kann, berichtet Privatdozent Dr. Mathias Kluge (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte). Im Sommersemester erkundeten seine Studierenden eine Handschrift, die bis dato kaum beachtet wurde. Ulrich Schwarz, von 1469 bis 1478 mehrfach Bürgermeister der Stadt Augsburg, hinterlie? mit dieser Handschrift auch Spuren seiner Bestrebungen für eine bessere medizinische Versorgung der Augsburger Stadtbewohner und Tipps zum Umgang mit Krankheiten.
Mathias Kluge fasst zusammen: ?Zu Lebzeiten des Ulrich Schwarz erlebte die medizinische Versorgung in Augsburg offensichtlich eine erhebliche Spezialisierung und Ausdifferenzierung. Als Bürgermeister besoldete er selbst Apotheker und Fach?rzte, die in den Diensten der Stadt standen.“ Auch dass bereits auf ?威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikamente“ zurückgegriffen wurde, um Krankheiten zu heilen, best?tigte die Handschrift.
Bei einigen der 98 überlieferten 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikamente konnten die Studierenden feststellen, dass sie bereits seit der Antike etabliert waren. Sobald es die Situation erlaubt, wollen sie die Wirkung in Kooperation mit Naturwissenschaftlern durch Experimente überprüfen. Manche Grundbedürfnisse der Gesundheits- und K?rperpflege im Mittelalter erschienen den Teilnehmern des Seminars erstaunlich modern: ?Der Augsburger Bürgermeister des Mittelalters nutzte etwa Ingwer zur St?rkung des Immunsystems und eine Mischung als Essig und pulverisiertem Weinstein, um seine Z?hne zu bleichen.“ Andererseits sollten Magie und Gebete zur Heilung von Krankheiten führen, was auf die enge Verknüpfung zwischen Physis und Psyche und die kulturelle Konstruktion von Krankheit, Gesundheit und Heilmittel aufmerksam machte.
Dank der intensiven Kooperation mit verschiedenen Bibliotheken und Archiven, die digitalisierte Fachliteratur und Dokumente zur Verfügung stellten, und der Einrichtung einer digitalen Forschungsumgebung, konnte trotz eingeschr?nkter M?glichkeiten auf vielseitiges Arbeitsmaterial zurückgegriffen werden. Schlie?lich gelang es dem Seminar, neue Forschungsergebnisse zu gewinnen, die nach weiterführenden Arbeiten auf einer medizinhistorischen Tagung vorgestellt werden sollen:
Augsburg - Europ?ische Stadt der 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】izin.
Urbanisierung und 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ikalisierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart
Augsburg, 22.-25.9.2021; IHK Schwaben, Stettenstra?e 1 + 3, 86150 Augsburg
Die 326 seitige Handschrift des früheren Augsburger Bürgermeisters Ulrich Schwarz ist in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel verwahrt und stand den Studierenden digital zur Verfügung. Ebenfalls digital erhielten die Teilnehmer regelm??ige seminarbegleitende ?bungen unter der Anleitung ihres Tutors Serafin Baur, die den Studierenden halfen, die schwer lesbare Handschrift zu entziffern und sprachliche Herausforderungen beim ?bersetzen zu meistern. ?ber das Internet konnten Fragen und Erkenntnisse diskutiert werden.
Die Seminarteilnehmer freuen sich darauf, die Chancen neuer digitaler Lehr- und Forschungsmethoden – nach der Pandemie – produktiv mit den M?glichkeiten pers?nlicher Zusammenarbeit zu kombinieren.
Dr. Mathias Kluge fasst zusammen: "Unser Seminar hat erneut gezeigt, dass wir auf Lehre und Forschung in Pr?senz ebenso wenig verzichten k?nnen, wie auf die Entwicklung digitaler Formate. Im Moment versuchen wir Defizite auszugleichen, die durch die Pandemie versacht werden. Wir müssen aber bald dazu übergehen, das volle Spektrum unserer M?glichkeiten auszusch?pfen, um Lehre und Forschung weiter zu optimieren. Nur so werden wir die besten Ergebnisse erzielen".
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