Eine klimaresiliente Zukunft gestalten
Expertinnen und Experten des Zentrums für Klimaresilienz zum aktuellen IPCC-Bericht
In seinem neuesten Bericht betont der Weltklimarat die dringende Notwendigkeit, die Klimaresilienz von ?kosystemen und Gesellschaften so umfassend und so schnell wie m?glich zu st?rken. Forscherende verschiedener F?cher am Zentrum für Klimaresilienz der Universit?t Augsburg sehen im aktuellen IPCC-Bericht sinnvolle Ans?tze, aber auch weiteres Potenzial. Der Weltklimabericht betont in seinem dritten Teilbericht die dringende Notwendigkeit, die Klimaresilienz von ?kosystemen und Gesellschaften so umfassend und so schnell wie m?glich zu st?rken. Wie eine klimaresiliente Zukunft gelingen kann und welche Herausforderungen dabei bestehen, wird am Zentrum für Klimaresilienz erforscht, indem über 30 Forschenden verschiedener F?cher zusammengeführt werden. Der Weltklimarat hat gestern in Genf den dritten Teilbericht des aktuellen Sachstandsberichts zum Thema Klimaschutzma?nahmen und M?glichkeiten der CO2-Emissionsbegrenzung vorgestellt. Damit liegen nun alle Teilberichte des sechsten Sachstandsberichts zur aktuellen Lage des Klimawandels vor. Die drei Teilberichte betonen wie nie zuvor, wie dringend es ist, wirkungsvolle und effiziente Ma?nahmen zur Anpassung an den Klimawandel voranzubringen und dabei gleichzeitig CO2-Neutralit?t zu verwirklichen. ?Resilienz wird in dem aktuellen Klimabericht zum Schlüsselbegriff der Bew?ltigung der Klimakrise“, betont Harald Kunstmann, Direktor des Zentrums für Klimaresilienz der Universit?t Augsburg. Am neu gegründeten Zentrum werden konkrete Anpassungs- und Resilienzma?nahmen erforscht. ?ber 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener F?cher werden dabei unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt. Expertinnen und Experten aus dem Zentrum stellen heraus, wo besondere Herausforderungen im Hinblick auf die Umsetzung der im IPCC-Bericht vorgeschlagenen Ma?nahmen bestehen. Damit Ma?nahmen zur F?rderung der Klimaresilienz effizient umgesetzt werden k?nnen, ist aus Sicht von Kunstmann, eine st?rkere Vernetzung bei der Planung und Umsetzung von Ma?nahmen dringend erforderlich. ?Der aktuelle IPCC betont die Notwendigkeit Synergien aber auch m?gliche Konflikte zwischen Anpassungsma?nahmen in den Blick zu nehmen. Hydrometeorologisch sind wir beispielsweise gleichzeitig mit Starkniederschl?gen und Hochwasser auf der einen Seite, sowie Trockenheit und Dürren auf der anderen Seite konfrontiert. Wichtig ist es dabei für beide Extreme aufeinander abgestimmte L?sungen zu finden. Klimaresilienz bedeutet nicht nur einzelne Anpassungsma?nahmen zu entwickeln z.B. jeweils einzeln für Hochwasser- und Dürrerisiken, sondern dass die Ma?nahmen auch im Zusammenspiel funktionieren. Wie dringend das auch für uns in Deutschland ist, hat die Hochwasserkatastrophe 2021 eindrucksvoll gezeigt.“ Die M?glichkeiten, uns als Menschen an die Klimaver?nderung anzupassen, sind jedoch begrenzt. Claudia Traidl-Hoffmann, stellv. Direktorin des Zentrums für Klimaresilienz und Professorin für Umweltmedizin, verdeutlicht dies anhand der K?rpertemperatur: ?Die Kerntemperatur unseres K?rpers liegt bei 36-37,5 Grad. Sie muss auch bei Hitze aufrechterhalten werden. Ob dies gelingt, h?ngt von individuellen Faktoren, wie zum Beispiel der Fitness oder dem Alter der Person, ab. Klimaschutz, die Begrenzung der Erderw?rmung, ist deshalb immer auch Gesundheitsschutz – dieser Zusammenhang muss in Zukunft noch viel st?rker in den Fokus genommen werden. Noch sind die ergriffenen Ma?nahmen nicht ausreichend. Jede Entscheidung in den n?chsten 10 Jahren – der Politik und des Privatmenschen – stellt jeweils die Weichen in Richtung zu mehr oder weniger Klimaresilienz.“ Der aktuelle IPCC-Bericht zeigt den Zusammenhang von Klimaanpassungsma?nahmen und Gesundheitsschutz an einigen Stellen bereits auf, indem er darlegt, wie die Energie- und Mobilit?tswende zu sauberer Luft und so besseren Lebensbedingungen führen kann. Als eines der zentralen Handlungsfelder für die Umsetzung von Klimaresilienzma?nahmen führt der IPCC Bericht st?dtische R?ume an. In diesem Bereich unterstreicht auch Elke Hertig, stellv. Direktorin des Zentrums für Klimaresilienz und Professorin für Regionalen Klimawandel und Gesundheit, dringenden Handlungsbedarf: “Der fortschreitende globale Trend der Urbanisierung sollte dabei genutzt werden, um die klimaresiliente Entwicklung in st?dtischen R?umen voranzutreiben. Die umfassende Transformation der St?dte, für die eine Reihe an Ma?nahmen, angefangen vom Hitzeschutz bis hin zur Mobilit?tswende, aufgegriffen werden, ist ein Schlüsselelement für eine nachhaltige Entwicklung und ist mit zahlreichen positiven Effekten, wiederum auch in Bezug auf die menschliche Gesundheit, verbunden.” Für solch umfassende Transformationen ist aus Sicht von Markus Keck, Professor für Urbane Klimaresilienz, wichtig, Wechselwirkungen zwischen technischen Innovationen, wirtschaftlichen und sozio-politischen Prozessen st?rker zu fokussieren: ?Der aktuelle IPCC Bericht legt erneut einen gro?en Fokus auf technische L?sungen und Innovationen. Ma?nahmen, wie moderne kapitalistische Wirtschaftssysteme mit ihrem hohen Ressourcenverbrauch und umweltsch?dlichen Produktionsweisen grundlegend reformiert werden k?nnen, bleiben indes vage. In Zukunft müssen wir uns noch st?rker mit der Frage auseinandersetzen, wie Produktionsweisen umgesetzt werden k?nnen, die Ressourcen schonen und die Umwelt schützen. Für diese anstehenden gesellschaftlichen Ver?nderungsprozesse ist es n?tig, alle Bev?lkerungsschichten in einem partizipativen Verfahren in den Entscheidungsfindungsprozess einzubinden und mitzunehmen.“ Erstmals werden im aktuellen IPCC Bericht dazu auch sozial-kulturelle Ma?nahmen umfassend diskutiert, die u.a. auf die Anpassung allt?glicher Verhaltensweisen durch einzelne Bürgerinnen und Bürger zielen (z.B. Konsumverhalten). Dr. Anja Kalch, Kommunikationswissenschaftlerin und Mitglied im Vorstand des Zentrums für Klimaresilienz, hebt hervor, dass gerade bei diesen Ma?nahmen auch die Vermittlung in den Blick genommen werden muss: ?Damit die Menschen ihren CO2-Aussto? anpassen, müssen sie auch wissen, wie sie wirksame Handlungsma?nahmen ergreifen k?nnen. Die 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ien nehmen eine wichtige Rolle ein, wenn es darum geht solche Anpassungsma?nahmen oder auch soziale Normen zum Klimaverhalten zu vermitteln. Aktuell werden diese Aspekte in der 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ienberichterstattung aber noch zu wenig thematisiert.“ Das im Dezember 2020 gegründete Zentrum für Klimaresilienz bündelt die mit dem Forschungsschwerpunkt Klimaresilienz zusammenh?ngenden Expertisen an der Universit?t Augsburg. Es ist fakult?tsübergreifend und interdisziplin?r aufgebaut. Beteiligt sind die Fakult?ten für Angewandte Informatik, 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】izin und Wirtschaftswissenschaften, sowie die Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakult?t und die Juristische Fakult?t. Ziel des Zentrums ist es, ganzheitliche und umsetzbare Strategien zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu entwickeln und zwar auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.
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