Es ist festzustellen, dass die Haltung von Anwohnern gegenüber erneuerbaren Energien und damit der Standortfaktor Akzeptanz r?umlich stark variieren. Das Spektrum reicht dabei von Regionen, in denen sich die Bürger engagiert an der Energiewende beteiligen, bis hin zu Gebieten, die eine H?ufung von Bürgerinitiativen aufweisen, die sich gegen den weiteren Ausbau regenerativer Kraftwerke formieren und dabei oftmals auf eine fehlende planerische Sensitivit?t verweisen. Die tats?chlichen Gründe für diese r?umlichen Disparit?ten sowie die M?glichkeiten der standortplanerischen Optimierung wurden bislang nur unzureichend er?rtert. Zwar gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien, die sich kritisch mit dem überdimensionierten und teilweise wenig landschaftsgerechten Ausbau von erneuerbaren Energien auseinandersetzen. Es wurde jedoch nicht weiter konkretisiert, wie eine ganzheitliche r?umliche Integration von erneuerbaren Energien erreicht werden kann bzw. unter welchen Umst?nden die Zuordnung einer regenerativen Technologie zu einem bestimmten Standort sozial, ?kologisch und ?konomisch vertr?glich ist. Es ist sicherlich davon auszugehen, dass künftige Generationen erneuerbare Energien als vertraute Elemente heimatlicher Normallandschaft wahrnehmen werden, wodurch die kontroversen Diskussionen um die Landschaftszerst?rungen durch erneuerbare Energien abebben dürften. Jedoch entbindet der Gew?hnungseffekt gegenüber neuen Technologien in ehemals technologiefreien l?ndlichen R?umen nicht von der Verantwortung, eine umfassend ausgewogene Standort- sowie Raumplanung für die Fl?chennutzung ?Energie“ zu etablieren.

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Im Rahmen des Projektes wurde daher der Frage nachgegangen, wie der Ausbau erneuerbarer Energien vertr?glich gestaltet werden kann und welche r?umlich-planerischen Implikationen damit verbunden sind. Dabei wurde deutlich, dass die neue Vielfalt an Akteuren, die sich für die Transformation des Energiesystems engagiert, gleichsam zu einer Vielfalt an Perspektiven auf das geführt hat, was als ein nachhaltiger Ausbau bezeichnet werden kann und dass ?konomische Faktoren nach wie vor von sehr gro?er Bedeutung sind. Die planerische Komplexit?t erw?chst aber auch aus den r?umlich stark variierenden lokalen Kontexten, in denen die abertausenden Projekte jeweils entwickelt werden. Ziel des Projektes war es daher, aus der Vielfalt potenzieller Einflussfaktoren die essenziellen Parameter eines nachhaltigen Ausbaus erneuerbarer Energien zu identifizieren und anhand eines regionalen Fallbeispiels sowie GIS-gestützt zu illustrieren. Inwieweit die dabei erarbeiteten Parameter auf andere Regionen übertragen werden k?nnen, bildete eine weitere Forschungsfrage des Projektes. Darüber hinaus war von Interesse, inwieweit der ?kologisch bedingte Schutzstatus zahlreicher Gebiete das Standortmuster eines vertr?glichen Ausbaus determiniert und ob es notwendig erscheint, die konkurrierenden r?umlichen Interessen von Natur- und Klimaschutz besser aufeinander abzustimmen. In einem letzten Schritt wurde analysiert, welche Vor- und Nachteile ein technologieoffener r?umlicher Planungsprozess gegenüber einer r?umlich strikteren Anordnung über gebietsbezogene Nutzungsregelungen, so wie es seitens der Raumordnung favorisiert wird, besitzt und inwiefern der im Projekt entwickelte Planungsansatz eine solide Planungsgrundlage für den Ausbau erneuerbarer Energien bilden kann.

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ausgew?hlte Publikationen:

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• Bosch S., Rathmann J., Schwarz L. (2019): The Energy Transition between profitability, participation and acceptance – considering the interests of project developers, residents, and environmentalists. In: Advances in Geosciences, 49, 19-29. https://doi.org/10.5194/adgeo-49-19-2019
• Bosch S., Schwarz L. (2019): The Energy Transition from Plant Operators’ Perspective – A Behaviorist Approach. In: Sustainability, 11 (6), 1621. https://doi.org/10.3390/su11061621
• Bosch S., Rathmann J. (2018): Deployment of Renewable Energies in Germany: Spatial Principles and their Practical Implications Based on a GIS-Tool. In: Advances in Geosciences, 45, 115-123. https://doi.org/10.5194/adgeo-45-115-2018