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Online-Bibliothek: 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ienethik - 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】iengewalt und Jugendschutz

Thomas Hausmanninger

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Eigentlich lehnen die Zuschauer Gewaltdarstellungen ab

Christliche Sozialethik und der Blick auf popul?re 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ien

Von den Kirchen erwartet man kritische T?ne zum Erscheinungsbild der 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ien aus ethischer Sicht. Thomas Hausmanninger, Professor für Christliche Sozialethik an der Universit?t Augsburg, überrascht mit ausgezeichneten Kenntnissen des Mainstream-Kinos und pl?diert für eine differenzierte Beurteilung von medialen Gewaltdarstellungen. Sie führen, so Hausmanninger, eher zur ethischen Auseinandersetzung mit der Funktion und den Folgen von Gewalt als zu einer erh?hten Gewaltbereitschaft. Entscheidend sei weniger die Bedeutung detaillierter Darstellungsformen von Gewalt, als der Gesamtkontext und die Botschaft eines Filmes. Tv diskurs sprach mit ihm.

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Sie besch?ftigen sich mit 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ienethik. Was genau ist der Gegenstand Ihrer Arbeit?

Der Gegenstand meiner T?tigkeit geht über die 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ienethik hinaus. Meine Schwerpunkte in Forschung und Lehre umfassen theologisch-philosophische Grundlegungsfragen, Wirtschaftsethik, politische Ethik, 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ien- wie auch Umweltethik. Zur 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ienethik kam ich eher durch mein privates Interesse: Ich bin mit Comics aufgewachsen - lese sie auch heute mit 42 Jahren noch - und liebe den Film. Wie sich das für einen Intellektuellen geh?rt, habe ich freilich lange nur den Kunst- und Autorenfilm gesch?tzt. Erst durch die wissenschaftliche Besch?ftigung bin ich aufs popul?re Kino gesto?en - mit der Konsequenz einer neuen, bis heute anhaltenden Leidenschaft.

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Als Theologe sind Sie in Ihrer Arbeit an die Bibel und die christliche Tradition gebunden. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus, um heutzutage 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ienethik zu begründen?

Damit sind wir bei den ethischen Grundlegungsfragen: Moralvorstellungen, Ethik und ihre Begründungen sind für sich genommen zun?chst einmal nichts spezifisch Christliches. Das kann man schon dem R?merbrief des Paulus entnehmen, in dem es hei?t, das moralische Gesetz sei dem Menschen ins Herz geschrieben. Wir wissen im Grund alle, was moralisch ist - auch wenn sich unsere konkreten Moralvorstellungen kulturell unterscheiden und historisch wandeln. Diesen Kern, von dem ich spreche, finden wir etwa ab der sogenannten Achsenzeit - das ist die Phase, in der die gro?en Weltreligionen entstehen - in allen Kulturen: Es ist die Goldene Regel, die uns anweist, einander als gleichberechtigte Wesen beim Handeln zu achten. Welche konkreten Moralvorstellungen wir auch immer entwickeln m?gen, die Goldene Regel sagt uns, dass als moralisch jedenfalls nur gelten kann, womit die jeweiligen Betroffenen einverstanden sein k?nnen: ?Was Du nicht willst, dass man Dir tu?, das füg? auch keinem andern zu.“ Oder anspruchsvoller in der positiven Fassung des Evangeliums: ?Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut auch ihr ihnen.“ Immanuel Kant arbeitet diese Grundeinsicht im 18. Jahrhundert als Kategorischen Imperativ aus und sieht diesen in der Struktur unserer - praktischen - Vernunft verankert. Mir scheint, da hat er recht. Die kulturübergreifende Verbreitetheit der Goldenen Regel zeigt zumindest, dass wir Menschen stets auf den Kategorischen Imperativ kommen k?nnten, wenn wir mit unserer Vernunft darüber nachdenken, was denn das Moralische ist. Ethik und Moral lassen sich daher zun?chst einmal rein vernünftig und religionsunabh?ngig begründen.
Metaphysik und Theologie kommen hingegen ins Spiel, wenn wir uns fragen, ob die Existenz eines moralischen oder moralf?higen Wesens in dieser Welt überhaupt Sinn macht oder ob das absurd ist. Als Sinnreflexion bilden Metaphysik und Theologie daher den Schlussstein der Ethik: Sie sichern Moralit?t als etwas Sinnvolles letztbezüglich ab. Und umgekehrt nehmen die entsprechenden Sinnkonzepte dann freilich wieder Einfluss auf die jeweiligen konkreten Moralvorstellungen.

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Aus psychoanalytischer Sicht dient die aus der Ethik resultierende Moral dazu, die Triebbedürfnisse des Individuums durch ein verinnerlichtes Regelsystem so zu kontrollieren, dass ein Leben in der Gemeinschaft oder in der Gesellschaft m?glich ist.

Das ist eine sehr freudianische, triebtheoretische Erkl?rung. Wenn man so will, geht es da um die Funktion von Moralvorstellungen. Nun kann man natürlich sagen, die Moral richtet sich gegen das egozentrische Lustprinzip, um zu verhindern, dass sich alle in ihrem Luststreben gegenseitig missbrauchen oder gar vernichten. Thomas Hobbes hat lange vor Freud auch schon einmal eine solche ?berlegung getroffen und daraus die Notwendigkeit zu erweisen versucht, dass Machtverzicht zugunsten gemeinsam geteilter Regeln n?tig ist. Kant wiederum ist es, der diese ?berlegungen auf ihre logische Form bringt: Um Freiheit, freie Selbstentfaltung, zu erm?glichen, muss zugleich verhindert werden, dass der Freiheitsgebrauch der einen den der anderen unm?glich macht. Und das ist natürlich richtig. Nach diesem Muster muss es auch Beschr?nkungen für das Lustprinzip geben. Aber bei Kant gilt das genannte Prinzip für das Recht, also das Regelwerk, das mit Zwang und Verboten zu tun hat. In der Ethik geht es jedoch auch um Gebote. Und deren Ziel ist es oder sollte es jedenfalls sein, wenn sie als moralische betrachtet werden k?nnen sollen, Menschen Richtungen zu zeigen, wie ihr Leben gelingen kann. Moral, die wirklich eine ist, muss das wollen. Deshalb kann sie sich nicht mit den Verboten zufrieden geben. Das hei?t nun aber, die funktionale Erkl?rung, Mora