Zwischen Wahn und Wirklichkeit
Maria Christina Müller: Zwischen Wahn und Wirklichkeit. Teufel, Gott und Magnetismus in der Psychatrie des 19. und 20. Jahrhunderts
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Furcht sowie Ehrfurcht vor dem ?opaken Bedrohlichen’ wirken sich handlungsleitend und -bestimmend auf das Leben aus. Aktuelle Beispiele sind die Angst vor Terror oder ?berwachung. Die durch 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】ien transportierten Inhalte dieser ?verborgener M?chte’ als Narrative treten auch in der Selbst- und Fremdwahrnehmung psychisch kranker Menschen in Erscheinung. Die Patientenakten des 19. und 20. Jahrhunderts beinhalten die Bilder und Assoziationen dieser Phantasmen. Sie formieren sich vor dem Hintergrund von Volksfr?mmigkeit und n?hren sich aus Berichten über politische und religi?se Herrscher sowie technische Neuerungen. Der bayerische Prinzregent, der Papst oder die Polizei werden als Wahnvorstellungen der Kranken ebenso pr?sent, wie der Teufel, Gott, D?monen oder die Heilige Dreifaltigkeit, die beharrlich hinter dem Herzen wache. Auch fürchten die Patienten Gift, Juden, Magnetismus, Elektrizit?t oder Einwirkungen durch Hypnose. Die Narrative als Deutungsmuster und Halluzinationen werden zu Erkl?rungen der eigenen Krankheit und der Welt und unterliegen einem historischen Wandel. Die vermeintlich wahrgenommene Pr?senz dieser für gew?hnlich ?verborgenen M?chte‘ scheidet das Pathologische von der ?allt?glichen’ Furcht und Ehrfurcht vor ihnen.
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Teile des Textes sind kürzlich in "Psyche aktuell" erschienen.
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E-Mail: maria.christina.mueller(at)phil.uni-augsburg.de
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