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Augsburger Rathaus
Augsburger Rathaus (Foto: Stefan Schweihofer) CC BY-NC-ND
Korinth Apollontempel
Korinth Apollontempel ? Universit?t Augsburg
Schedelche Weltchronik
Schedelche Weltchronik CC BY-NC-SA 4.0
Stadtansicht Augsburg um 1550, Blick auf Perlachturm im Hintergrund, im Vordergrund simultane Darstellung jahreszeitentypischen Markttreibens im Vordergrund
Marktgeschehen auf dem Augsburger Perlachplatz: Jahreszeitenbild Oktober bis Dezember, Heinrich Vogtherr d. J. (?), um 1540; Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Inv. Nr. 9330
Robert Koehler: "Der Streik"
Robert Koehler: "Der Streik" Public Domain
Martin Luther King Jr.
Martin Luther King Jr. ? Universit?t Augsburg
Der Fall der Berliner Mauer 1989
CC BY-SA 3.0

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?Dr. Werner Rie? ist Professor für Alte Geschichte an der Universit?t Hamburg

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? Prof. Dr. Werner Rie?

Wie sind Sie zum Fach Geschichte gekommen?

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Schon in meiner Kindheit habe ich mich?für Geschichte interessiert, v.a. für die alten Griechen und R?mer. Meine Eltern haben unbewusst den Grundstein gelegt, indem sie mir in der ersten Klasse zu Weihnachten das Was-ist-was Buch ?Wie lebten die alten R?mer?“ schenkten. Von der Lektüre war ich dann so begeistert, dass ich mir das n?chste Buch zu den Griechen wünschte.

In der Schule habe ich dann sehr gerne Fremdsprachen gelernt, v.a. Latein habe ich geliebt, weiterhin war aber auch Geschichte mein Lieblingsfach. Als ich dann an der Universit?t Augsburg die erste Vorlesung in Alter Geschichte h?rte, war mir klar, dass ich hier tiefer einsteigen wollte. Das Geschichtsstudium hat mir insgesamt sehr viel Freude bereitet, aber von Beginn an legte ich den Schwerpunkt auf die Alte Geschichte.

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Welche Qualifizierungen und Initiativen w?hrend des Studiums waren wichtig für die sp?tere Berufswahl? Wie k?nnen sich Geschichtsstudierende auf m?gliche sp?tere Berufsfelder vorbereiten?

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Besonders gepr?gt hat mich der Umgang mit gleichgesinnten Kommilitonen. Wichtig für mich war aber auch der Blick über den Tellerrand der eigenen Disziplin: So habe ich für die Anforderung des fachfremden Scheins eine Vorlesung in Philosophie zum deutschen Idealismus geh?rt. Und w?hrend ich mich auf das Graecum vorbereitete, besuchte ich parallel einen Lektürekurs zu den Vorsokratikern, wo ich mich gleich mit Originaltexten vertraut machen und etwas tiefer in die griechische Gedankenwelt eintauchen konnte als dies im Graecumskurs m?glich gewesen w?re.

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Als Zusatzqualifikation erwarb ich ein Zertifikat in den Historischen Hilfswissenschaften, wofür ich eine Einführung in die lateinische Epigraphik, ein Hauptseminar in r?mischer Numismatik sowie ein Arch?ologieseminar w?hrend meines Auslandsstudiums in Tours besuchte. Das Studium der Hilfswissenschaften hat mir den Weg hin zu einem methodisch reflektierten Umgang mit dokumentarischen Quellen sehr?erleichtert. In Erinnerung bleibt mir auch eine sch?ne Exkursion, ein Tagesausflug, zur Kelten-Ausstellung in Rosenheim. Da man sich im Studium nur selten mit den Randkulturen der griechisch-r?mischen Welt besch?ftigt, war dies ein willkommener Einblick in eine nicht-mediterrane Hochkultur, die aber Europa vor den R?mern entscheidend gepr?gt hat.

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Geschichtsstudenten sollten sich auf sp?tere Berufsfelder vorbereiten, indem sie zum einen breit studieren, zum anderen Praktika in verschiedenen Institutionen absolvieren. Insbesondere sind auch Fremdsprachenkenntnisse wichtig. Englisch alleine reicht nicht aus! Auch ein Auslandsaufenthalt ist dringend zu empfehlen.

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Wie sind Sie zu dieser T?tigkeit gekommen??

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Sehr früh im Studium war mir klar, dass ich mich auf die Alte Geschichte spezialisieren würde (s. oben). Ich erwarb die Zusatzqualifikation ?Historische Hilfswissenschaften“ mit einem Schwerpunkt in der Alten Geschichte und begann, nachdem ich scheinfrei war, mit dem Erlernen des Altgriechischen. Parallel arbeitete ich an meiner Zulassungsarbeit in der Alten Geschichte. Es war die sch?nste, weil freieste Zeit in meinem Studium. An den Abenden besuchte ich viele Gastvortr?ge, v.a. natürlich das Augsburger Altertumswissenschaftliche Kolloquium, so dass hier viele F?den zusammenkamen.

Auf Anraten meines Betreuers Gunther Gottlieb wechselte ich zur Promotion an die Universit?t Heidelberg, um mich dort bei Géza Alf?ldy weiter in der r?mischen Sozialgeschichte zu qualifizieren. W?hrend meiner Assistentenzeit in Heidelberg hatte ich die Chance, ein Feodor-Lynen Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Emory 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】 in Atlanta wahrzunehmen. Durch diese USA Kontakte und die Lehrerfahrung, die ich in Emory sammeln konnte, war es mir dann m?glich, an der 威尼斯赌博游戏_威尼斯赌博app-【官网】 of North Carolina at Chapel Hill zun?chst als Assistant, sp?ter als Associate Professor of Classics (Lebenszeitstelle) zu lehren und zu forschen. W?hrend dieser Jahre habilitierte ich mich extern?bei Gregor Weber in Augsburg, meiner alma mater. Die Habilitation war die Voraussetzung für Bewerbungen auf Professuren in Deutschland. 2010 kam dann schlie?lich der Ruf der Universit?t Hamburg, so dass ich 2011 nach Deutschland zurückkehrte.

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Worin besteht genau Ihre Aufgabe im Beruf? Wie sieht der konkrete Arbeitsalltag aus???

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Mein Arbeitsalltag ist von vielen verschiedenen T?tigkeiten gepr?gt und daher immer recht abwechslungsreich. Den Gro?teil meiner Zeit nimmt die Lehre ein, nicht nur das Unterrichten (9 Semesterwochenstunden), sondern auch die Vor- und Nachbereitung der Kurse, ihre Verwaltung (über das System STine) sowie die Korrektur und Bewertung von Arbeiten aller Art.

Daneben finden in der Vorlesungszeit auch viele Gremiensitzungen statt, die zur akademischen Selbstverwaltung geh?ren. Hier ist man in verschiedenen Funktionen eingebunden. Gr??ere Aufgaben waren das Sprecheramt (Leitung des Fachbereichs Geschichte), das Amt des stellvertretenden Sprechers und, ein Engagement fürs Fach jenseits der eigenen Universit?t, des Ersten Vorsitzenden der Mommsen-Gesellschaft.

Eine wichtige weitere S?ule stellt das Einwerben von Drittmitteln dar, das besonders zeitaufw?ndig ist, v.a., wenn man Verbünde aufzubauen versucht. Last but not least, sollte man immer versuchen, auch Individualforschung zu betreiben, also Bücher und Aufs?tze zu schreiben. Leider bleibt dafür im universit?ren Alltagsgesch?ft oftmals nicht mehr viel Zeit übrig, so dass die Forschung eher zu einer ?Freizeitbesch?ftigung‘ zu werden droht. Insgesamt handelt sich m.E. also um einen sehr freien Beruf in dem Sinne, dass man die Inhalte, mit denen man sich besch?ftigt, im Wesentlichen selbst w?hlen kann, ein gro?es Privileg in unserer Arbeitswelt!

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Prof. Dr. Werner Rie? w?hrend einer Exkursion ? Prof. Dr. Werner Riess

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