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Ulrike Steiner

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Mit dem Ende des Latein als lingua franca und dem zunehmenden Gebrauch von Nationalsprachen auch für wissenschaftliche Werke, entstand i m 18. Jahrhundert ein zunehmender Bedarf an ?bersetzungen, um italienische, franz?sische oder englische Publikationen einer deutschen Leserschaft zug?nglich zu machen. Das trifft auch für jene Schriften zu, die arch?ologisches Wissen vermitteln sollten, seien es nun Reiseberichte, Grabungspublikationen oder theoretische Arbeiten. Deren Zahl nahm im Laufe des Jahrhunderts st?ndig zu. Ihr Ziel war es, in allen, die selbst gereist waren, Erinnerungen wachzurufen, jenen aber, die die Reise nach Italien oder gar in den Orient nicht unternehmen wollten oder konnten, eine m?glichst genaue Vorstellung von den antiken St?tten und Kunstwerken zu vermitteln. Doch nicht nur die vielf?ltigen Sprachbarrieren, auch der hohe Preis der oft pr?chtigen Stichwerke führte zum Wunsch nach preisgünstigen Versionen in deutscher Sprache.

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Besonders interessant ist die deutsche Edition der Antichità di Ercolano, in denen die sensationellen Funde aus den Vesuvst?dten vorgelegt und kommentiert wurden, und die zun?chst nur als Geschenk den K?nigs von Neapel zu erhalten waren. Der Augsburger Verleger und Stecher Georg Christoph Kilian kopierte auf billigem Papier und verkleinert — in einem Verfahren, das wohl dem heutigen print on demand ?entsprach — alle B?nde jeweils nach deren Erscheinen. W?hrend anfangs die Bilder noch eigenst?ndig erl?utert wurden, reduzierte sich die Ausgabe sp?ter allein auf die Abbildungen, die offenbar vor allem als Bildvorlagen für Künstler gedacht waren.

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Goethe und Schiller hatten die antike Kunst fern von Italien in den Gipsabgüssen des Mannheimer Antikensaals für sich entdeckt. Unsere Untersuchung hat gezeigt, da? im deutschen Sprachraum die Wahrnehmung der antiker Kunst und ihrer Denkm?ler über die Druckwerke, eine unabdingbare Voraussetzungen für Klassizismus und Klassik, auf sehr viel breiterer Basis und oft ebenfalls in verw?sserter Form erfolgte. Bei der Einsch?tzung einzelner Rezeptionsvorg?nge wird dies in Zukunft zu berücksichtigen sein.

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Die Ergebnisse sind mittlerweile als Buch erschienen:

Der Band begleitete gleichzeitig eine Reihe von Ausstellungen, die das Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2005/06 unter dem Titel "Aufkl?rung – Antike in Buch und Bild" in Dessau, Stendal, Halle und Halberstadt organisiert hat. Am umfangreichsten war die Fassung, die im Oktober 2006 im Winckelmann-Museum in Stendal zu sehen war. Im Frühjahr 2007 wurde eine verkleinerte, aus den Best?nden der Bibliotheken in Augsburg und München zusammengestellte Version unter dem Titel:
"Antike für den deutschen Leser" in der Universi?tsbibliothek Augsburg ausgestellt.

Publikation zum Forschungsprojekt

U. Steiner, Die Anf?nge der Arch?ologie in Folio und Oktav. Fremdsprchige Antikenpublikationen und Reiseberichte in deutschen Ausgaben (Ruhpolding 2005).? Rezension von Charlotte Schreiter ? Rezension von Christoph H?cker

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