Im ?Ein Wort am Sonntag“, einer Kooperation zwischen Staatstheater Augsburg und der Kirchen St. Moritz und St. Anna in Augsburg, sprach Prof. Georg?Gasser über die aktuelle Aufführung von Frankenstein.?In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte er anhand der Dialogphilosophie des jüdischen Philosophen Martin Buber die Identit?tssuche der Kreatur, die verzweifelt nach Zugeh?rigkeit und einem ?Du“ der Anerkennung sucht, aber nur auf Ablehnung und Gewalt trifft. Die Einsamkeit und Ausgrenzung führen die Kreatur in eine Spirale der Rache und Zerst?rung. Mary Shelleys Roman zeichnet letztlich auf berührende Weise die Kreatur als soziales Wesen, das auf tragische Weise im Scheitern an zwischenmenschlichen Beziehungen seine eigene Identit?t in einer dialektisch-negativen Weise entwickelt. Shelley fordert das Publikum heraus, Empathie für diese Kreatur zu empfinden, die sich durch die Einsicht ihres schuldhaften Verhaltens menschliche Züge und die Orientierung am moralisch Guten bewahrt.