Alf Schuler: Rohr-Seil-Arbeit, 1983
?ber das Kunstwerk
Beschreibung
Die zweiteilige Rohr-Seil-Arbeit von Alf Schuler akzentuiert die su?dliche, zur Universit?tsstra?e gerichtete Fassade des H?rsaalzentrums. Rohr-Seil-Arbeiten geh?ren zu den zentralen Motiven in Alf Schulers ku?nstlerischem Spektrum. Ein entscheidender Aspekt dieser Werke ist deren Entstehungsprozess, nachzuvollziehen auch anhand der Wandinstallation am H?rsaalzentrum: An Stahlseilen, die mittels Edelstahlbolzen an der Wand befestigt wurden, h?ngen Edelstahlrohre. Durch das Gewicht der Rohre spannen sich die Seile und bilden als Ergebnis zwei schr?g nebeneinander h?ngende, flache, geometrische Figuren, ein Quadrat und eine Raute, durch die die Stahlseile als diagonale Stu?tzen verlaufen. Die ?Rohr-Seil-Arbeit“ ist somit L?sung eines statisch berechenbaren Aufh?ngungsexperiments unter den Pr?missen Belastung und Spannung. Als gedankliche Option, beinahe als Aufforderung, ist die Beweglichkeit durch die vermeintlich frei an den Seilen schwebenden Rohre gegeben, wodurch ein fragiler Zug entsteht.
Vertiefende Betrachtung
Als Hintergrundraster fu?r die beiden Figuren dienen die Fugen der Wand, die aus rechteckigen Betonfertigteilen?zusammengesetzt ist. So entsteht ein Bezug zur massiven, starren Architektur, vor der sich die offene, potenziell bewegliche Konstruktion der Installation abhebt. Die Beschr?nkung auf das unterschiedlich als Seil bzw. Rohr verarbeitete, rostfreie Material Stahl unterstreicht den streng formalen Eindruck einer justierten Harmonie von Stu?tze und Last. (Text: Gregor Nagler, Katrin Reining/ )
Werkdaten
Edelstahl, Rohr: je 3,00 m, Durchmesser: je 0,10 m, Objekt: je 3,00 x 3,00 x 3,00 m
?
Lage
Au?enwand Su?d Gro?es H?rsaalzentrum
?
?
Alf Schuler
(*1945 Berchtesgaden) studierte in Aachen und Nu?rnberg. 1989 wurde er an die Kunsthochschule Kassel berufen. In seinen Objekten thematisiert er mit verschiedenen Materialien Spannungsverh?ltnisse in physikalischen Ph?nomenen, die die Wahrnehmung der Orte, an denen sie angebracht sind, ver?ndert: Es ist ?eine Art ku?nstlerischer Kontemplation auf dem Schwebebalken der Plastik“ (Manfred Schneckenburger, Zitat aus: Barbara Goehtgens www.zeit.de/1987/50/kunstkalender). Seine Objekte sind das Ergebnis ?eines ?u?erst knappen und konzentrierten Umgangs mit geometrischen Ordnungen, die Spannungen zwischen Linien und Fl?chen, zwischen Objekt und Raum, in einer wie selbstverst?ndlich anmutenden Balance halten.“ (Ebenda) Die Eigenschaften der Materialien, Stahlb?nder, Eisenrohre, Seile bestimmen die Gestalt seiner Arbeiten, die daher bei Ausstellungen jeweils neu installiert werden.