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Die Knesset – Das Parlamentsgeb?ude von Joseph Klarwein und die Chagall-Teppiche

Beitrag von Iris Hoffmann

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Die Knesset ist das Parlament von Israel; die Sitzungen werden im Parlamentsgeb?ude?Beth ha-Knesset (Haus der Versammlung)?abgehalten. Seit dem 30. August 1966 finden in dem Geb?ude, das sich im Jerusalemer Stadtteil Givad Ram befindet, die Regierungst?tigkeiten statt. Zuvor war das Parlament in verschiedenen Geb?uden in Tel-Aviv und Jerusalem untergebracht, zum Beispiel ab 1950 in Jerusalem im Frumin Haus, das ursprünglich als Bank geplant war.

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Das Geb?ude der Knesset wurde von dem deutsch-jüdischen Architekten Josef Klarwein (1893-1970) entworfen, der 1957 den Wettbewerb für die Planung der Knesset gewann. Der ursprüngliche Entwurf ?nderte sich jedoch ma?geblich, da im weiteren Planungsverlauf verschiedene Architekten daran mitarbeiteten. Die Innenausstattung wurde von Dora Gad gestaltet. Bis heute wurde das Geb?ude mehrfach erweitert und den sich ?ndernden Bedürfnissen angepasst.

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CC BY-NC-ND

Abb. 1: Südseite der Knesset.

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Der Negba Flügel war die erste Erweiterung in den 1990er Jahren und umfasst unter anderem ein Auditorium mit 330 Sitzpl?tzen, eine Bibliothek, R?ume für die 12 Ausschüsse, die 2008 wiederum in den zweiten Anbau, dem Kedma Flügel, verlegt wurden, und ein Regierungszimmer. Dieser Flügel liegt weitestgehend unterirdisch, da der Bau an die landschaftliche Topographie angepasst wurde und somit das Gesamtbild nicht gro? ver?nderte.

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CC BY-NC-ND

Abb. 2: Au?enansicht Knesset.

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Der Plenarsaal

Der Plenarsaal ist drei Stockwerke hoch und bietet Platz für die 120 Abgeordneten. Diese Zahl ist auf die Knesset HaGdola zurückzuführen, eine parlaments?hnliche Versammlung vor über 2000 Jahren. In seiner Mitte befindet sich ein hufeisenf?rmiger Tisch, an dem die Regierung ihre Pl?tze hat. Die Tische für die nicht-Regierungsabgeordneten sind in Form einer Menora um diesen Tisch herum angeordnet.

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CC BY-NC-ND

Abb. 3: Der Plenarsaal der Knesset.

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Das Podium befindet sich frontal dazu. Hinter dem Podium an der Wand ist das Relief?Pray for the Peace of Jerusalem?des Künstlers Dani Karavan angebracht. Erst kürzlich forderte er es zurück, da er der Regierung Netanjahus kritisch gegenübersteht. In einem Interview lie? er verlauten, da sich das Relief nicht von der Wand abnehmen lasse, solle es zumindest verhangen werden, bis ?die Regierung meiner Heimat zu zur Basis der Unabh?ngigkeits-Erkl?rung zurückkehrt“ (Teichmann 2016). Die restlichen W?nde des Plenarsaals sind mit Holz vert?felt, an ihnen ist die Galerie angebracht, wobei ein Teil für VIPs und der andere für die ?ffentlichkeit bestimmt ist. Sie ist durch schusssicheres Glas abgeschirmt, um die Abgeordneten vor m?glichen Angriffen zu schützen. Das kuppelf?rmige Dach wurde 2008 nachgerüstet um gegen Raketenangriffe geschützt zu sein.

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Chagall Saal

Joseph Shprinzak, der erste Sprecher der Knesset, bestellte 1965 Tapeterien und Mosaike bei Marc Chagall (1887–1985). Die drei gro?formatigen Wandteppiche sind an der Ostwand angebracht und bilden ein Triptychon (siehe: https://www.knesset.gov.il/birthday/eng/KnessetBuilding2_eng.htm). Sie zeigen biblische und neuzeitlich-historisch israelische Motive. Der rechte Flügel tr?gt den Titel?Frieden?und zeigt die Vision des Jesaja (Jes. 11,6-8). Au?erdem befinden sich Moses als Engel mit den Gesetzestafeln, Jakobs Traum, Sarah, Isaak und Abraham mit einem Messer in der Hand in der Darstellung. Das Mittelstück tr?gt den Titel?Der Exodus.?Auffallend sind die Figuren an den Bildr?ndern: links, K?nig David mit Harfe, und rechts Moses, wie er die Gesetzestafeln empf?ngt. Beide Figuren tauchen im Bild nochmals auf, die jüngere Version von David mit Goliaths Kopf und Mose, wie er das israelische Volk aus ?gypten führt. In diesem Stück wurden historische Ereignisse symbolisch eingefügt: die Diaspora durch ein niederbrennendes Dorf und einen Juden, der seine Habe mit sich führt. ?ber ihm ist ein Leichnam umgeben von sechs Kerzen, die die sechs Millionen Opfer des Holocaust verbildlichen. Auch findet sich Chagalls Selbstportrait in diesem Bild.

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Der linke Flügel, der Motive aus der Periode Davids und der Moderne zeigt, hat den Titel?Revival des Staates Israel.?David spielt ein Instrument und unter ihm wird die Bundeslade nach Jerusalem getragen. Die Moderne wird durch einen Vogel symbolisiert, der die Wiederauferstehung Israels verkündet, indem das Wort?Israel?aus dem Schnabel zu kommen scheint. Au?erdem findet sich die Menora symbolisch für den Staat Israel und ein Soldat, der die israelische Flagge bewacht, welche aus einem Baum w?chst.

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Des Weiteren wurde der Saal von Chagall mit 12 Mosaiken an Wand und Boden versehen. Die Decke ist mit kleinen Holzbl?cken versehen, was an Stücke einer Tafel Schokolade erinnert.

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Weitere Kunstwerke: David Palombo (1920-1966) schuf die ursprünglich für die Knesset gedachten Tore, welche sich nun vor dem Geb?ude befinden, da man sich für andere entschied. Seine Tore sind zusammen 17 Meter lang und 3 Meter hoch. Gestalterisch sind sie in Erinnerung an Auschwitz angelehnt, gefielen jedoch Klarwein nicht, da er den Symbolismus dahinter nicht verstand. Stattdessen entschied man sich, den tschechoslowakischen Künstler Shagra Weil (1918-2009) für die Tore zu beauftragen. Sie sind jeweils zwei Meter hoch und 2,5 Meter breit und zeigen Szenen der jüdischen Geschichte: Die rechte Tür stellt die Zerst?rung des Tempels, das Exil und die Wanderung der Juden in die Diaspora dar, die mittlere Türe zeigt die Zusammenführung der V?lker aus der Diaspora, die linke Türe stellt die Besiedlung und Errichtung des Israelischen Staates dar, und auf deren linker Seite sind zudem Symbole der 12 St?mme Israels angebracht. Benno Elkan (1877–1960) entwarf die etwa 5 Meter hohe, bronzene Knesset-Menora, die sich vor dem Geb?ude befindet. Auf den sieben Armen sind 29 Reliefs dargestellt, die ?keine blo?e ?Geschichtserz?hlung‘ [sind], sondern sie zeigen Bildszenen vor dem religi?sen Hintergrund und damit das Judentum in seiner historischen Dimension und religi?sen Bedeutung“ (Künzl o. A.).

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Ereignisse in der Knesset

Regelm??ig treten Staatsoberh?upter anderer L?nder in der Knesset auf und halten Reden. Historisch bedeutend war der Auftritt des ?gyptischen Pr?sidenten Anwar as-Sadat am 20. November 1977, vier Jahre nach Ende des Jom-Kippur-Krieges. Dazu kam es, dass Sadat zehn Tage zuvor im ?gyptischen Parlament verkündete, dass er bereit w?re für Gespr?che mit Israel und sogar in der Knesset auftreten würde. Daraufhin wurde er vom israelischen Ministerpr?sidenten Menachem Begin eingeladen. Dies führte letztendlich zum Friedensabkommen zwischen den beiden Staaten. Durchaus Kritisches ereignete sich beim Besuch des Vizepr?sidenten der USA Mike Pence am 22.01.2018. Er wurde mit?Standing Ovation?und tosendem Beifall empfangen, was sich im Verlauf seiner Rede wiederholte. Dies ist in zweierlei Hinsicht ungew?hnlich, da in der Knesset Applaus verboten ist und es sich zudem nicht um ein Staatsoberhaupt handelt. Erw?hnenswert ist au?erdem, dass schon zu Beginn, bevor Pence seine Rede anfangen konnte, die Mitglieder der Arabisch Vereinten Liste sich gemeinsam, trotz politischer Differenzen, erhoben und mit Plakaten gegen Trumps Jerusalem Resolution demonstrierten. Sie wurden unter tosendem Applaus der anderen Abgeordneten vom Sicherheitsdienst innerhalb kürzester Zeit aus dem Saal entfernt.

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Literatur

  • Neuberger, Benyamin: Das Politische System. In: Gisela Dachs (Hrsg.): L?nderbericht Israel. Bonn 2016, S.314-333.

Internetquellen

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Abbildungen

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