Herr Neumann, beschreiben Sie bitte Ihren Arbeitsalltag und Ihre T?tigkeiten als Regionalleitung beim Stadtjugendring Augsburg. Was sind dort typische Aufgaben für Sie?

Mein Arbeitsalltag l?sst sich tats?chlich nur schwer kurz beschreiben, da die Aufgabenfülle, die die Stelle einer Regionalleitung mit sich bringt, sehr mannigfaltig ist: Teilnahme an internen Gremien (teils Informationsweitergabe, teils inhaltliches Arbeiten rund um die offenen Jugendarbeit), Personalführung und die daraus resultierenden Mitarbeitendengespr?che sowie Teamleitungen, Netzwerken mit Kooperationspartnern, Erstellen und Weiterentwicklung von Konzeptionen und Projekten. Darüber hinaus auch noch die Verwaltung des Regionenhaushalts und dem Einsatz des Veranstaltungsbudgets.

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Sie haben neben dem Studium schon gearbeitet. Wie wichtig erachten Sie diese Praxiseinblicke für dem Arbeitseinstieg?

Die Wahl meines Studienfachs war die Folge meines Zivildienstes. W?hrend dieser Zeit konnte ich erste intensive Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln und meine F?higkeiten für dieses Arbeitsfeld erkennen. Diese T?tigkeit sowie der Nachtbereitschaftsdienst in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen waren wichtige Erfahrungen für den Berufseinstieg.
Das Erlernte aus dem Studium schwingt eher unterbewusst mit und hilft oftmals beim Erstellen von Konzeptionen bzw. bei der Reflexion des eigenen Handelns. Notwendiges selbst?ndiges Arbeiten ist ebenfalls eine F?higkeit, die ich in meinem Studium erlernt habe.

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Die Arbeit im ?ffentlichen Dienst wird in der Gesellschaft oft als weniger stressig und familienfreundlicher gesehen. K?nnen Sie das best?tigen?

Ganz klar: Nein! Das Arbeitsfeld offene Jugendarbeit erfordert permanente Flexibilit?t und die Auseinandersetzung mit Belangen von jungen Menschen sowie von externen Kooperationspartner*innen. Deadlines müssen auch im ?ffentlichen Dienst eingehalten werden. Und die Arbeitszeiten in meinem Feld sind mit regelm??igen Eins?tzen in den Abendstunden und an Wochenenden alles andere als Easy-Going.

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Welche Vor- und Nachteile hat die Arbeit als Angestellter beim Staat?

Meiner Meinung nach überwiegen definitiv die Vorteile: Gleiche Bezahlung für alle Geschlechter, sicherer Arbeitsplatz bei Festanstellung und betriebliche Altersvorsorge.

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Würden Sie rückblickend wieder Erziehungswissenschaften studieren und wenn ja/nein, warum?

Bei Erziehungswissenschaften w?re ich eher zurückhaltend. Stellen, die diese Profession und nicht die des BA Soziale Arbeit voraussetzen, sind rar bis ausgestorben. Und beim Fachkr?ftegebot zieht man als Erziehungswissenschaftler*in gegenüber Sozialp?dagog*innen mittlerweile ?fters den?Kürzeren.

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Woran haben Sie gemerkt, was der richtige berufliche Weg für Sie sein k?nnte?

Im sozialen Bereich erkannte ich schnell, dass ich von den T?tigkeiten erfüllt war und, dass ich tolle Erfahrungen sammeln durfte. Allgemein gesprochen waren die pers?nlichen Benefits definitiv die Triebkraft, den Weg weiterzuverfolgen.

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Was sch?tzen Sie besonders an Ihrer Arbeit?

Ich sch?tze die M?glichkeiten des selbstbestimmten Arbeitens und mein tolles Team.

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Was war Ihre gr??te Herausforderung/ Belastung bis jetzt?

Vor allem das letzte Jahr mit Corona und den daraus resultierenden Schlie?ungen der Jugendh?user waren eine gro?e Herausforderung. Mein Team kontinuierlich zu motivieren auch im digitalen Raum am Ball zu bleiben trotz stetig fallendem Zuspruch der Jugendlichen war ansprungsvoll.

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Wo sehen Sie sich beruflich in 5 - 10 Jahren?

Derzeit kann ich mir gut vorstellen, weiterhin eine Regionalleitungsstelle beim Stadtjugendring in Augsburg zu besetzen. Ich bin aber grunds?tzlich offen für neue Herausforderungen.

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Was sind die 3 wichtigsten Kompetenzen, die in der Jugendarbeit gebraucht werden?

Empathie, Gespr?chsführung und Belastbarkeit

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Ihre Meinung zur Corona-Situation: Chance oder Risiko für den Berufseinstieg?

Die Konsequenz sollte sein, dass man den drohenden Verwerfungen unmittelbar mit erh?htem Fachkr?fteeinsatz entgegentritt, also weitere Stellen in der au?erschulischen und schulischen Bildungsarbeit (NICHT nur Projektstellen) schafft. Da jedoch die kurzfristigen wirtschaftliche Faktoren (unmittelbar h?here Kosten; keine langfristigen Ziele) meist priorisiert werden, sehe ich eher die Gefahr der Reduzierung von Stellen im Bildungsbereich und demnach einen erschwerten Einstieg ins Berufsfeld.