Grundlagen & Methoden
Anwendungs- und Prozessforschung stehen bei einem Anwendungsfach meist im Vordergrund. Aber es gibt auch grundlegende Fragestellungen, deren Beantwortung den Vergleichshorizont für sp?tere Forschungen bilden. Hierzu geh?ren?die Entwicklung von neuen klinischen Methoden der Musiktherapie oder speziellen Forschungsmethoden bzw. Messinstrumenten, die dem jeweiligen Forschungsgegenstand gerecht werden sollen.
MGRB: Music-guided resonance breathing - Entwicklung der Methode der Musik-geleiteten Resonanzatmung
Um eine Aktivierung der parasympathischen Aktivit?t und damit eine Stressreduktion zu erreichen, wird bei der sog. Resonanzatmung eine Verlangsamung des Atemrhythmus angestrebt. Die Musik-geleitete Resonanzatmung (MGRB) verfolgt dasselbe Ziel, ersetzt aber verbale Anleitungen durch eine speziell komponierte Musik, die den/die H?rer*in dazu anregt, den Atem an die langsame musikalische Phrasierung anzupassen. MGRB wurde in drei Stufen entwickelt: 1. Expertenpanel zur Identifizierung der musikalischen Merkmale; 2. Komposition durch den Komponisten Peter Michael von der Nahmer; 3. Anwendung bei gesunden Proband*innen und Erhebung von quantitativen und qualitativen Daten.
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MUSIAS: Musik-geleitete Imagination und digitaler Sprachassistent
Der Einsatz eines digitalen Sprachassistenten k?nnte auch in der Musiktherapie zukünftig als Intersession-Intervention überall dort eingesetzt werden, wo die regionale Entfernung oder die Finanzierbarkeit einer w?chentlichen Musiktherapie nicht umsetzbar ist. MUSIAS ist eine randomisiert-kontrollierte Pilotstudie im Cross-over-Design, die a) die technische Umsetzbarkeit einer Musik-geleiteten Imagination durch einen Sprachassistenten kl?ren soll, b) die die Effekte mit einer herk?mmlichen Entspannungsanleitung mit Musik auf Tontr?ger vergleicht und c) Einsichten in das subjektive Erleben einer solchen Interaktion geben soll. Es werden auch qualitative Daten erhoben.
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Forschungskooperation: Jun.-Prof. Dr.-Ing. Ingo Siegert, Dr. phil. Julia Krüger, Matthias Busch u. Tatjana Korbanka / OVGU Magdeburg; Prof. Dr. Susanne Metzner / UniA
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Kontakt: Prof. Dr. Susanne Metzner
KAIROS: Pilot-Studie zur Entwicklung einer KI-gestützten Analyse von Improvisationen
Aufbauend auf die Rhythmic Attunement Scale für das Projekt Attunement I wird im Projekt KAIROS geprüft, ob es anstelle der H?ranalyse die M?glichkeit gibt, rhythmische Abstimmungsprozesse in musiktherapeutischen Improvisationen mittels künstlicher Intelligenz zu erkennen. Im positiven Fall g?be es pr?zise und im klinischen Kontext zeitsparende M?glichkeiten, die Besonderheiten und vor allem die Fortschritte in der musikalischen Interaktion besonders mit schwer gest?rten Patient*innen zu erfassen und dies mit anderen Befunddaten zu korrelieren.?
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Forschungskooperation: Prof. Dr. Susanne Metzner, Dr. Christian Besch, Matthias Br?del / LMZ; Prof. Dr. Elisabeth André, Ruben Schlagowski, Silvan Mertes, Nick Schneider / Fakult?t für Angewandte Informatik
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Kontakt: Prof. Dr. Susanne Metzner
Entstehung von Dialog und Intersubjektivit?t in der dyadischen Improvisation
"Dialog" ist ein zentraler Begriff für das Beziehungsverst?ndnis der Musiktherapie. Im Mittelpunkt dieser Studie steht die Frage, wie sich Dialog in dyadischen musiktherapeutischen Improvisationen entwickelt und intersubjektiv manifestiert. In einer Feasibility Study mit Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten (n=8) und gesunden Probandinnen und Probanden (n=9) wurde ein Mixed-Methods-Forschungsdesign entwickelt, das sich dem subjektiven Erleben von bedeutsamen Momenten und damit verbundener Intersubjektivit?t zwischen zwei Improvisationspartnerinnen und Improvisationspartner widmet. Neben m?glichen Bedeutungsebenen von Beziehung und Bezogenheit wurden musikalische und psychophysiologische Parameter erfasst, die nun hinsichtlich m?glicher Zusammenh?nge mit quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden ausgewertet werden.
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Feasibility-Study
Prof. Monika Smetana, PhD
Laufzeit: 2018 –
(begonnen am Wiener Zentrum für Musiktherapie-Forschung, seit 2021 am Studien- und Forschungsbereich der Universit?t Augsburg)
Zusammenhang zwischen analgetischem Effekt und der Valenz der live gespielten Kla?nge – eine Mixed-Method-Pilotstudie
In einer Mixed Method-Teilstudie innerhalb von GUARDIAN-MT wurden mittels katamnestischer Interviews qualitative Daten erhoben, die nachtr?glich von 3 unabh?ngigen Ratern in Bezug auf die durch Musik induzierten psychophysischen Prozesse quantifiziert wurden, um folgende Forschungsfragen zu beantworten: Wie bewerten die Proband*innen die Valenz live-gespielter Kl?nge unter dem Eindruck eines experimentell induzierten K?lteschmerzes? Wie beschreiben die Proband*innen das Erlebnen live-gespielter Kl?nge in einem Katamnese-Interview drei Tage nach dem Experiment? Welche Zusammenh?nge bestehen hinsichtlich der Valenz live-gespielter Kl?nge w?hrend und nach dem Experiment? Interessanterweise stellte sich heraus, dass vor allem "Arousal" der Pr?diktor für die Schmerzlinderung war.?
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?Du hast ein Geh?r…“ - Auditive Erfahrungen in der Erinnerung von Kriegskindern
In der qualitativen Studie wurden leitfadengestützte teilnarrative Interviews mit sechs Personen, die den zweiten Weltkrieg als Kinder in Berlin und der n?heren Umgebung verbracht haben, mithilfe inhalts- und narrationsanalytischer Ans?tze ausgewertet. Unter Einbezug verschiedener benachbarter Wissenschaftsgebiete (u.a. H?r- und Erinnerungsforschung, Kriegskinderforschung) wurde der Frage nach der subjektiven Bedeutung der auditiven Erfahrungen in der Erinnerung der Interviewees nachgegangen. Der Zugang über die Frage nach individuellen H?rerfahrung führte zu komplexen Narrationen, die hinsichtlich der zur Sprache kommenden Ger?uschformen, der Erz?hlhaltung, unterschiedlicher Ebenen der Vermittlung, sowie der emotionalen Bedeutung und Pr?senz des Erlebten analysiert werden konnten.
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Haugwitz, B. (2014): Auditive Erfahrungen in der Erinnerung von Kriegskindern - Auszüge aus einer Interviewstudie. ?Psychodynamische Psychotherapie 13 (4), 247-255.
Prozessmerkmale h?uslicher Musiktherapie für Menschen
mit Demenz und ihre pflegenden Angeh?rigen –
eine qualitative Studie auf der Grundlage von Video-Mitschnitten
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In Deutschland sind aktuell rund 1,7 Mio. Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Der Gro?teil von Ihnen wird in ihrem h?uslichen Umfeld von pflegenden Angeh?rigen versorgt, um ein Leben im vertrauten Umfeld langfristig zu erm?glichen. Musiktherapeutische Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz aber auch ihren pflegenden Angeh?rigen werden bei der h?uslichen Versorgung immer bedeutender und in gro?en Studien erforscht. Die Besonderheiten, die diese dyadische Arbeit für die Therapeutinnen und Therapeuten mit sich bringt, soll in einer explorativen Studie untersucht werden.
?? Welche Merkmale kennzeichnen die Behandlungstechniken der
?? Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten in den online durchgeführten Sitzungen?
?? Was sind typische Merkmale der Interaktionen zwischen
?? Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten, von Demenz Betroffenen und
?? pflegenden Angeh?rigen?
?? Auf welche Art und Weise und in welchen Situationen
?? wird die Musik in den online Sitzungen eingesetzt??
Dies sind beispielhaft spannende Fragen, für die ein umfangreiches sowie zeitaktuelles Datenmaterial analysiert wird.
Dissertationsprojekt Carina Petrowitz, M.A.
Betreuung: Prof. Dr. Susanne Metzner, Prof. Dr. Thomas Wosch
Verbundkolleg Gesundheit in Kooperation mit der FHWS
Laufzeit: 2021-2026