Anita Tobisch, Nicole Eckerlein und Markus Dresel werfen einen Blick auf den m?glichen Einfluss der Herkunft der Schüler auf die Bewertungen durch Lehrkr?fte. Die Veranstaltung ist Teil des psychologischen Forschungskolloquiums und kann über ZOOM verfolgt werden.

Um einen m?glichst adaptiven Unterricht planen und umsetzen zu k?nnen, ist eine akkurate Einsch?tzung von lern- und leistungsrelevanten Schülermerkmalen unabdingbar. Diese ist eine bedeutsame Voraussetzung um u.a. angemessen auf motivationale Schwierigkeiten oder das emotionale Erleben der Schüler(innen) eingehen zu k?nnen. Empirische Befunde zur diagnostischen Kompetenz von Lehrkr?ften verweisen allerdings auf eine durchschnittlich nur moderat ausgepr?gte ?bereinstimmung von Lehrkrafturteilen und Schülerleistungen (z.B. Südkamp, Kaiser & M?ller, 2012). Studien zur Akkuratheit von Lehrkrafturteilen bei motivationalen und emotionalen Merkmalen zeigen sogar eine noch deutlich geringer ausgepr?gte Urteils-akkuratheit (z.B. Spinath, 2005; Stang & Urhahne, 2016). Im heuristischen Modell der diagnostischen Urteils-akkuratheit von Südkamp et al. (2012) werden auch die ethnische und soziale Herkunft der Schüler(innen) als Einflussfaktoren auf die Akkuratheit von Lehrkrafturteilen diskutiert. Theorien zur sozialen Informationsverarbeitung (z.B. Fiske & Neuberg, 1990) verweisen dabei auf die Bedeutung von Stereotypen, die die Urteilsbildung verzerren k?nnen. Dies k?nnte im Zusammenhang mit ethnischen und sozialen Disparit?ten von gro?er Bedeutung sein. Vorgestellt werden die Ergebnisse einer Studie an Berufsschulen, in der Urteile von N = 61 Lehrkr?ften für N = 1522 Schüler(innen) eingeholt wurden. Untersucht wurde dabei die Urteilsakkuratheit der Lehrkr?fte in Bezug auf motivationale und emotionale Merkmale unter Berücksichtigung der sozialen Herkunft und des Migrationshintergrunds der Schüler(innen).

Die Veranstaltung kann über den folgenden Link in ZOOM erreicht werden:
https://uni-augsburg.zoom.us/j/98622870608?pwd=ajQwaTdlOXdEb3ZrOVFoWjI2b21Xdz09